Das ehemalige deutsche West- und Ostpreußen ist eine weitgehend historische, kulturelle und auch topographische Einheit. Als Siedlungs- und Kolonialisierungsgebiet wurde es nach den Kreuzzügen den "beschäftigungslosen" Rittern des Deutschen Ordens überlassen. Es entwickelte sich ein Ordensstaat, der in ständigen Grenzstreitigkeiten mit seinen Nachbarn stand. Eine heute objektivere Geschichtsschreibung versucht, diesen "multikulturellen" Zustand West- und Ostpreußens wahrheitsgemäßer darzustellen, als dies noch bis vor Kurzem üblich war. Dieses Gebiet, heute aufgeteilt zwischen Polen und Russland, hat in vielem die Bedeutung eines Paradigmas. Insbesondere der russische Teil Ostpreußens mit der Hauptstadt Kaliningrad symbolisiert sowohl die Problematik der vertriebenen deutschen Bewohner, denen selbst der Besuch ihrer alten Heimat über Jahrzehnte verwehrt blieb, als auch das Problem der Integration in die erweiterte EU, in der sich das Kaliningrader Gebiet heute als russische Insel wiederfindet. Doch wir wollen uns nicht nur mit dem komplexen, politischen Problemkreis beschäftigen, sondern auch die einmalige landschaftliche Schönheit dieses Gebietes mit einer Vielzahl an beeindruckender Architektur entdecken. Die Hansestadt Danzig, eine der bedeutendsten Städte an der polnischen Ostseeküste, verfügt über interessante historische Sehenswürdigkeiten. Auch die Marienburg, ein Meisterwerk spätgotischer Baukunst, zählt zu den Höhepunkten in dieser Region. In den Masuren - dem "Land der tausend Seen" scheint es an manchen Orten so, dass die Zeit irgendwann einmal stehengeblieben ist, was jedoch viel Raum bietet, um die atemberaubende Landschaft zu genießen. Eine außergewöhnliche Reise auf den Spuren deutscher und polnischer Kultur inmitten faszinierender Natur.