Die Seychellen: Inselparadies im Indischen Ozean

Die Seychellen

Von Nicolas Kitzki

Besuchen wir die Inseln im Rahmen einer „normalen“ Flugreise, so beschränkt sich dies i.d.R. auf die Hauptinsel Mahe, evtl. einen mehrtägigen Abstecher per Fähre oder Kleinflugzeug nach Praslin – Heimat der einzigartigen Coco de Mer – und von dort noch einen Tagesausflug nach La Digue, die durch eine Rumwerbung der 80er und 90er Jahre des vergangenen Jahrhunderts weltweite Popularität erlangte. Wenn wir gegenrechnen, wie hoch die Hotel-, Verpflegungs-, Transferkosten auf den Seychellen (politisch motiviert, versucht man, die ansatzweise noch erkennbare Unberührtheit durch niedrige Besucherzahlen bei gleichzeitig hohen Kosten pro Tag zu erhalten), so lohnt sich der Blick auf eine alternative Reiseform. Wir sind zu siebt, am Nachmittag des 29. September 2018. Wir vier – meine Lebensgefährtin Jenjira, die Kinder Maia (11) und Konstantin (14) und ich – waren bereits für drei Nächte im altehrwürdigen Fisherman’s Cove Hotel, das unter dem Le Meridien Brand gut in die Gegenwart gefunden hat (es wurde in den 1940er Jahren als erstes Hotel der Seychellen gegründet). Wir treffen am Interisland Pier der Hauptstadt Victoria auf meinen alten (aber jung gebliebenen) Freund Arnaud mit Tochter Amandine (11) und Sohn Jay (20) und gehen an Bord der M/V Pegasos der griechischen Reederei Variety Cruises, mit der Ikarus Tours seit Jahren kooperiert. Das Konzept ist so einfach wie einzigartig:
Die Atmosphäre einer Jacht mit ca. 50 Passagieren, dazu der Komfort einer Kreuzfahrt. Das bedeutet, dass die Kabinen (ausschließlich klimatisierte Außenkabinen mit eigenem Bad und gutem Komfort) zweimal am Tag gereinigt und mit frischen Handtüchern versehen werden (gerade auf einer schwimm- und schnorchelintensiven Reise wie auf den Seychellen sehr angenehm), das Dinner wird am Platz serviert, manchmal auch als Buffet, z.B. an den Abenden mit lokaler, kreolischer Küche, an denen Bands von den Inseln an Bord kommen und mit Live-Musik für ausgelassene Stimmung sorgen. Man lernt sich schnell kennen: Deutsche, Südafrikaner, Slowenen, Belgier, Thailänder, Franzosen, Russen – eine buntgemischte Gästeschar.

Machen Sie sich keine Sorgen, denn:

Das Schiff ankert nachts immer auf einer ruhigen Seite der Inseln, d.h. der Schlaf ist vom Seegang ungestört. Richtig schaukeln tut es eigentlich nur zweimal für gut zwei Stunden, auf der Überfahrt von Mahe nach Praslin und zurück. Ansonsten kurze Etappen, viele Anlandungen, auch auf den vorgelagerten Inseln Curieuse, Cousin, Felicite, Ste Anne und anderen, auf die man sonst als Tagesbesucher teilweise gar nicht gelangen kann. Wir erleben auf von lokalen Ornithologen geführten Rundgängen Vögel, die einen Meter von uns entfernt brüten, die uns keine Feindschaft anlasten, sich in Ruhe von uns beobachten und gar fotografieren lassen. Ebenso Unterwasser: Die Guides zeigen uns die besten Schnorchelplätze, halten die Zodiacs mit heruntergelassener Leiter in Reichweite, falls jemand eine Pause machen möchte. Wir sehen Rochen, Meeresschildkröten, fantastisch bunte Riffe mit Kleinfischen.

Genauso an Land: das „Maital“, Vallee de Mai, in dem alle sechs auf den Seychellen beheimateten Palmenarten wachsen, darunter natürlich die Coco de Mer in ihrer weiblichen- und männlichen-Variante mit den entsprechenden Gliedmaßen, die nur hier (und auf der benachbarten Insel Curieuse) für ihre Vermehrung und ihren Erhalt sorgen. Es gleicht einem Spaziergang in die Urzeit, auch, wenn die Sonne scheint, wird es im tiefen Schatten der Vegetation im Tal feucht und kühl und man würde sich kaum wundern, käme ein kleiner Dinosaurier um die Ecke. Letzte Station vor der Rückfahrt nach Mahe und seine vorgelagerten Inseln ist dann La Digue. Wie geschrieben, vor 30 Jahren berühmt geworden für den Strand Source d’Argent, felsendurchsäht und für ein richtiges Stranderlebnis eher weniger geeignet als für Fotos, in der heutigen Zeit von Selfies und Instagram selbstverständlich nach wie vor reich bevölkert. Meine Lieblingsstrände schon seit meinem Erstbesuch als Teenager 1988 sind jedoch die Grand Anse und links hinter den charakteristischen Felsen die Petite Anse. Wir fahren mit dem Leihfahrrad hin und erleben das gigantische Schauspiel der Farben und der Wellen (leider sollte man sich nur zur ruhigen Jahreszeit hier ins Wasser wagen, doch der einzigartige Blick entschädigt für den mäßig anstrengenden Anstieg über den einzigen Pass der Insel).
Abschließend haben wir am Strand noch einen, fast überall angebotenen, frischen Saft und eine frisch Kokosnuss genossen und uns über den Besuch einer großen freilaufenden Landschildkröte – von uns Jeffrey getauft – gefreut. Eine Woche, in der alle auf ihre Kosten kamen, auch für Kinder eine wunderbare Reise, gute Schwimmer sollten sie jedoch sein und sich damit abfinden können, eine Woche auf W-LAN verzichten zu können (Wassersportdevise: Schnorcheln, Schwimmen und Paddeln statt Surfen!) – doch es gibt auch Gesellschaftsspiele und eine kleine Bibliothek an Bord.

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