Gudanggorjang Indien

Unterstützung des Dorfes

Von IKARUS-Kundin Ursula Herold

Mit dem Ziel, dem indischen Subkontinent und seinen Menschen, von deren Gastfreundschaft wir auf unseren Reisen häufig erfahren, etwas zurückzugeben, beteiligt sich IKARUS TOURS seit 2014 an einer Initiative für das Dorf Gudanggorjang im Osten Indiens im Bundesstaat Odisha. Die Bewohner des Dorfes sind Adivasi, also ein Stammesvolk, die zum Stamm der Saora gehören. Wie in vielen Gegenden Indiens hatten die Menschen auch in Gudanggorjang keinen Zugang zu sauberem Wasser und zu sanitären Anlagen. Ein, von den IKARUS-Kunden Ursula und Günter Herold 2013 ins Leben gerufenes Projekt, ermöglichte bereits die Umsetzung vieler wichtiger Veränderungen, die zur Verbesserung der Lebensbedingungen dieser Menschen beitragen! Frau Herold selbst berichtet über ihr Projekt.

Wie alles begann

Anfang 2000 habe ich eine Kinderpatenschaft einer internationalen Hilfsorganisation in Indien übernommen. Neben der finanziellen Unterstützung entwickelte sich ein reger Briefkontakt. Es entstand der Wunsch, mein Patenkind Anita einmal persönlich kennen zu lernen. 2010 war es dann soweit. Im Anschluss an eine IKARUS-Reise durch die Stammesgebiete von Orissa und Chhattisgarh konnte ich mein Patenkind – eine Tagesreise von ihrem Heimatdorf entfernt – treffen. Nach drei weiteren Jahren durfte ich dann auch in das Stammesgebiet einreisen. Die Bewohner sind Adivasi, also Ureinwohner von Indien. Sie gehören dem Stamm der Saora an. Schnell erkannte ich, dass die Hauptprobleme der Stammesbewohner Krankheiten waren, die sich aufgrund des Mangels an sauberem Trinkwasser ausbreiten. Durchfall und Bauchinfektionen waren an der Tagesordnung, weil die Menschen ihre Notdurft im Freien verrichten mussten. Kleinkinder konnten sich nicht richtig entwickeln, weil es in dem steilen Berghang an Spielmöglichkeiten fehlte. Wegen einseitiger Ernährung litten die Kinder oft unter Anämie. Die Menschen hatten außerdem Malaria, weil Moskitonetze fehlten. Viele Frauen und Mädchen erkrankten an den Atemwegen, weil sie keine rauchfreien Küchen hatten. 

Was haben wir bis jetzt erreicht?

Zuerst haben wir mit dem Bau eines Brunnens begonnen und mit der Anschaffung einer elektrischen Wasserpumpe für sauberes Trinkwasser gesorgt. Danach haben wir in den Berghang eine bequeme Treppe gebaut, damit die Frauen mit ihren Wasserkübeln auf dem Kopf einfacher ins Dorf kommen konnten. Alle Familien von Gudanggorjang haben sich mit finanzieller Unterstützung ein eigenes Toilettenhäuschen gebaut. Die Familien wurden mit Moskitonetzen, Esstellern, Trinkbechern und Solarlampen versorgt. Sämtliche jungen Frauen im gesamten Distrikt benutzen zwischenzeitlich die umweltfreundlichen wiederverwendbaren Damenbinden, die im Stammesgebiet in Handarbeit angefertigt werden. Sie helfen den Frauen, sich ohne Einschränkung und Aberglauben zu bewegen. Seit Anfang 2016 besuchen alle 24 Kleinkinder von Gudanggorjang den neu errichteten Kindergarten. Zwei Frauen haben hier nun eine feste Anstellung als Kindergärtnerinnen mit einem eigenen Einkommen. Die Kinder erhalten kostenlose Mahlzeiten. Einmal pro Jahr kommt ein Ärzteteam, das die Kinder untersucht und impft.

Mittlerweile verfügen auch alle 45 Familien über eine geräumige rauchfreie Küche. Jeder Haushalt hat jetzt einen kleinen eigenen Obst- und Gemüsegarten. Insgesamt wurden im Dorf mehr als 100 Obstbäume gepflanzt. Die Bewohner können sich nun durch Tausch recht abwechslungsreich selbst versorgen und ernähren. Sieben Mädchen haben wir bisher den Besuch einer weiterführenden Schule ermöglicht und sie somit von einer frühen Heirat abgehalten. Vier von ihnen werden in Berhampur zu Krankenschwestern ausgebildet, zwei studieren und ein Mädchen geht noch in die weiterführende Schule. Im Oktober 2017 haben wir den ersten Sportplatz in dem Gebiet eingeweiht, auf dem nun in Zukunft regelmäßig Volleyballturniere abgehalten werden, an denen sich die umliegenden Ortschaften beteiligen. Wir haben bis jetzt schon viel erreicht. Es ist immer wieder erstaunlich, wie sich Menschen entwickeln können und zu was sie in der Lage sind, wenn man ihnen die Möglichkeit dazu gibt.

Was ist unser nächstes Ziel?

In der Vergangenheit haben alle Familien von den Erzeugnissen gelebt, die sie auf den ihnen zugewiesenen Parzellen angebaut haben. Der Zugang zu Schulen und somit zu Berufen war ihnen verwehrt. Ihr Familien-Einkommen von jährlich ca. 250 Euro verdienten sie sich als Tagelöhner im nahen Steinbruch oder im Straßenbau. Zwischenzeitlich besuchen fast alle Kinder des Distrikts eine Grundschule. Nach der 8. Klasse müssen die Jungs Geld verdienen und die Mädchen werden verheiratet, damit sie die Haushaltskasse nicht mehr belasten. Wir sind bemüht, dass wir allen Klassenbesten einer Abschlussklasse den Besuch einer weiterführenden Schule ermöglichen, damit sie einen Beruf erlernen können und somit die Chance haben, ihr eigenes Einkommen zu erwirtschaften. Es ist abzusehen, dass die Menschen in der Gegend in naher Zukunft nicht mehr von der Landwirtschaft leben können, weil die zugeteilten Parzellen durch Teilung immer kleiner werden.

Wir werden unsere sieben Patenmädchen bei ihrer Berufsausbildung begleiten und finanziell unterstützen. Wir wollen erreichen, dass alle Mädchen erst ab ihrer Volljährigkeit verheiratet werden. Zur Gemeinde von Gudanggorjang gehört ein bewaldetes Bergmassiv, das mit einheimischen Heil- und Nutzpflanzen aufgeforstet werden soll. Die Bewohner im Stammesgebiet haben bis heute noch keine regelmäßige medizinische Versorgung. Sie behandeln ihre Krankheiten mit den Heilpflanzen aus der Natur. Damit dieses Wissen nicht verloren geht, wird der nahe Wald als Medizingarten angelegt. Bewohner von Gudanggorjang werden als Landschaftsgärtner in einem Trainingslager ausgebildet und angestellt.
Die Kinder und Jugendlichen erfahren von den alten Bewohnern, wie die Pflanzen zu nutzen sind.

Wir sind bemüht, auch in den direkten Nachbardörfern die grundlegenden hygienischen Voraussetzungen zu schaffen. Deshalb haben wir bei meiner letzten IKARUS-Privatreise fünf weitere Dörfer besucht und mit den Bewohnern besprochen, was als erstes in Angriff genommen werden muss. Die Frauen wünschen sich geräumige Küchen mit einem Kamin; die Jugendlichen einen Sportplatz; für Kleinkinder sollten Spielplätze eingerichtet werden und für die gesamte Gegend ein geeigneter Marktplatz, an dem regelmäßig ein- und verkauft werden kann. Es gibt also noch viel zu tun; packen wir‘s an. Das ist deutsch-indische-Zusammenarbeit! Es ist vor allen Dingen wichtig, dass man sich vor Ort um die Belange der Menschen kümmert und ihnen ein menschenwürdiges Leben ermöglicht. Wir unterstützen das gesamte Dorf, denn in einer intakten Dorfgemeinschaft gedeihen Kinder von alleine. Wenn uns viele Menschen helfen, gelingt es sicher, auch das Lebensumfeld der Kinder in den Nachbardörfern hoffnungsvoller zu gestalten. Die Schwerpunkte unserer Arbeit sind sauberes Wasser, Hygiene, Müllvermeidung, Kinderschutz und Einkommenssicherung der Familien. Wir sorgen dafür, dass alle Kinder im Stammesgebiet eine Schule besuchen. Jugendliche und junge Erwachsene, die sich in ihrer Dorfgemeinschaft aufgehoben fühlen, werden nicht in die Städte abwandern. Das ist unser Ziel.

Wie kann man helfen?

MISSIO München hilft uns, die Spenden an die lokale Organisation PREM in Odisha für die Umsetzung des Projektes weiterzuleiten.

Ihre Spende ist zu richten an:
Missio München – Liga Bank
IBAN: DE96 750 90 3000 8000 8000 4
BIC: GENODEF1M05
Verwendungszweck: 55142 – 934 Dr. Paruvanany

Bei Angabe Ihrer vollständigen Anschrift wird automatisch eine Spendenbescheinigung erteilt

Kontaktadresse:
Ursula Herold
Am Stollhenn 63, 55120 Mainz
E-Mail: uschiherold@web.de

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