In England regnet es nur, so ein gängiges Klischee. Das stimmt natürlich nicht und am wenigsten für die Isle of Wight. Mit fast 2000 Sonnenstunden pro Jahr liegt sie gleichauf mit den sonnigsten Orten Deutschlands. Dieses sehr angenehme Mikroklima entsteht durch ihre abgeschirmte Lage südlich der „großen“ Insel und ihre geographische Besonderheit: Sie ist im Norden flach, mit Salzmarschen, Wäldern, Feldern und Flüsschen, die von Höhenzügen zum Meer fließen. Im Süden brechen die Hügel in faszinierenden weißen Kalkklippen ins Meer ab, in deren Schutz es noch einmal wärmer als an der Nordküste ist. Vielerorts finden sich weite Sandstrände. So wurde die Insel im 19. Jahrhundert zu einem der beliebtesten Orte der Sommerfrische in Großbritannien, weshalb mehrere schöne Seebäder entstanden sind. Queen Victoria und Prince Albert errichteten sich eine Sommerresidenz, in der Victoria permanent lebte nach Alberts Tod. Im Inland findet man alte, sehr gepflegte Dörfer mit Naturstein-Cottages zwischen den Hügeln, hier oder da von mächtigen Burgen bewacht. Einer der größten subtropischen Gärten Englands wartet auf unseren Besuch. Dichter wie Tennyson wurden angezogen und machten mit ihren Gedichten die Landschaft berühmt. Sie initiierten den Wandertourismus, weswegen wir heute mehr als 800 km Wanderwege auf der Insel haben. Manche Engländer sagen, es habe sich hier ein liebenswertes altes England erhalten.